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Supply Chain Management in der Desinfektionsmittel-Herstellung unter Pandemie-Bedingungen

30.04.24

Achterbahnfahrt oder Erfolgsstory? Die Datenlage entscheidet

Unverhofft kommt oft: Dieser Grundsatz gilt in der Beschaffung und Produktionsplanung (fast) immer. In den vergangenen Jahren galt er aber besonders häufig und intensiv. Dafür war größtenteils, aber nicht nur, die Pandemie verantwortlich. Zwischenzeitlich gab es kaum etwas, was nicht fehlte: Mikrochips, Container, Chemikalien, Verpackungsmittel, etc. Besonders hart traf das – neben der Automobilindustrie – diejenigen Unternehmen, bei denen der Bedarf coronabedingt hoch war. Hier fallen einem u. a. Tests, Masken und Desinfektionsmittel ein. Wie in diesem systemrelevanten Aufgabenfeld der Bedarf, die Lieferkette und teilweise auch die Einschränkungen gemanagt wurden – dazu gab Ulrike Rehders, Head of Site Supply Chain Management beim führenden deutschen Desinfektionsmittel-Hersteller Schülke & Mayr, auf den ifm SUCCESS DAYS 2023 einen Einblick.

By: Gerald Scheffels für ifm

Geübte Praxis: Planung aus Erfahrung

Trotz des ausgesprochen breiten Produktprogramms an Desinfektionsmitteln, Antiseptika und Hautpflegeprodukten war das Supply Chain Management bei Schülke & Mayr in der Vor-Corona-Zeit gut planbar. „Die Planung basierte größtenteils auf Excel-Listen, die eine Vorplanung von ein, zwei Tagen erlaubten – und auf dem Expertenwissen der Verantwortlichen. Damit sind wir gut gefahren, sagt Ulrike Rehders. „Dass wir uns trotzdem für eine IT-gestützte Planung mit dem Planning-Modul der GIB Suite von ifm entschieden haben, war zu jener Zeit vielleicht nicht zwingend erforderlich, erwies sich aber sehr schnell als großes Glück.“

Pandemie fordert höchste Flexibilität

Die IT-gestützte Planung wurde erstens dringend benötigt und zweitens sofort hoch beansprucht, weil die Produktion von Desinfektionsmitteln unter Pandemie-Bedingungen ganz besondere Anforderungen stellte. Die rasant steigende Nachfrage führe zu extremer Auslastung der Produktionsanlagen und zugleich zu mangelndem oder deutlich verteuertem Zugang zu wichtigen Rohstoffen. Es fehlte auch an Verpackungsmitteln, insbesondere Flaschen. Starke Preisschwankungen waren an der Tagesordnung und die Anzahl der Kunden erhöhte sich ganz erheblich – bei Großabnehmern und Endverbrauchern. All das, kurz zusammengefasst, erforderte ein Höchstmaß an Flexibilität und sehr viel genauere Planungsprozesse – genau dieses Ziel hatte Schülke & Mayer kurz vor der Pandemie mit dem Planning-Modul der GIB Suite erreicht.

Im Nachhinein: Wie eine „Achterbahnfahrt“

Im ersten Schritt integrierte Schülke & Mayr das Forecast-Modul von ifm, um die Produktionsmenge besser planen zu können. „Mithilfe der Software ist es möglich, den Fokus auf die Interpretation der Daten zu legen, statt sich mit der Ermittlung von Durchschnittswerten oder Prognoseverfahren zu beschäftigen“, so Ulrike Rehders. Ein großer Pluspunkt der Demand Planning Software liegt für Schülke & Mayr zudem in der Simulation unterschiedlicher Zukunftsszenarien. Hierbei lassen sich verschiedene Bedingungen und Einflussfaktoren des Marktes berücksichtigen, was gerade in volatilen Zeiten sehr hilfreich ist.

Nachdem die Forecast Software so gut funktionierte, entschloss man sich direkt für die Einführung des nächsten Moduls – dem Planning. Das Ergebnis: „Auf Basis der soliden ifm-Software fahren wir jetzt mit einem fixen Produktionsplan für zwei Wochen, in zentralen Produktionsschritten wie der Abfüllung sind es bis zu acht Wochen. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne“, berichtet Ulrike Rehders. Abgerundet wird die Digitalisierung der Supply Chain durch die Software-Module Operations und Controlling. „Mit diesen Lösungen im Gepäck konnten wir die coronabedingt stark steigende Nachfrage gut planen und haben die ‚Achterbahnfahrt‘ erfolgreich gemeistert.“

Intelligenz der Planer besser genutzt

Ganz nimmt einem die Software die Arbeit nicht ab. „Darum ging es uns aber auch nicht“, erklärt Ulrike Rehders. „Unser Ziel ist es, die Mitarbeiterressourcen dahin zu lenken, auf einer soliden Datenbasis die richtigen Entscheidungen zu treffen und sich nicht mit der Beschaffung, Bereinigung und Aufbereitung der Daten zu beschäftigen oder Medienbrüche zu überwinden. Das ist aus unserer Sicht sehr, sehr wichtig, um heutzutage, in so einer dynamischen Welt und einer anspruchsvollen Supply Chain, Prozesse managen zu können.“

Erfolgsstory: Gute Planung ist die halbe Arbeit

Auf diese Weise konnte Schülke & Mayr die ganz erheblichen Verwerfungen in den Lieferketten gut managen und auch den stark steigenden Bedarf an Desinfektionsmittel abdecken. Parallel dazu haben die Verantwortlichen Schritt für Schritt die IT-Landschaft im Supply Chain Management erweitert, Modul um Modul aus dem ifm-Werkzeugkasten“ – und bilden nun (fast) die gesamte Lieferkette sauber ab.

Alle zwei Jahre ein neues Software-Modul

Was die Verantwortlichen bei Schülke & Mayr an den Supply Chain Tools von ifm schätzen, ist die sehr gute Integrationsfähigkeit in die durchgängige SAP-Landschaft und ebenso die einfache Implementierung und Handhabung. Auch deshalb ist die Reise mit ifm und die schrittweise Erweiterung der IT-Landschaft zum Management der Supply Chain noch nicht zu Ende. „Wir führen alle zwei Jahre ein neues Modul der GIB Suite ein“, erzählt Ulrike Rehders. Welches das nächste sein soll? „Das prüfen wir gerade noch. Wir haben noch Potenzial in Richtung Buying und Bestellbündelung, und auch das Vendor Managed Inventory ist interessant. Wir könnten zum Beispiel gut unsere Flaschen- oder Etikettenlieferanten in das IT-gestützte Supply Chain Management einbinden. Das sind Themen, die wir noch gut abdecken können.“

ifm SUCCESS DAYS 2024

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