Wenn eine Philosophie gelebte Realität ist
Mit der ifm-Philosophie hat die ifm-Gruppe ihre Wertvorstellung und Verhaltensweisen bereits im Juni 1990 zu Papier gebracht und damit zu einem greifbaren Zeugnis dessen gemacht, was schon seit Unternehmensgründung galt. Auch in der aktuellen weltpolitischen Entwicklung beruft sich die ifm-Gruppe erneut auf die ifm-Philosophie und den Wunsch, ein moralisches Unternehmen sein zu wollen, das grundsätzlich keine Produkte entwickelt produziert oder verkauft, die direkt militärischen oder waffentechnischen Zwecken dienen.
„ifm fördert die Optimierung und/oder Lösung von technischen Abläufen durch das Angebot von Sensoren, Systemkommunikation, Steuerungen und Ingenieurleistungen auf allen Märkten der Welt“ (Auszug aus der ifm-Philosophie) – so der Geschäftsauftrag der ifm-Gruppe. Gegründet 1969 und in zweiter Generation familiengeführt, formulierte das Unternehmen mit der Philosophie auf 63 Seiten „Gedanken, Perspektiven und Leitsätze, die uns gemeinsam begleiten, prägen und verbinden sollen“. Direkt am ersten Arbeitstag wird die Philosophie den ifm-Mitarbeitenden übergeben und ist unternehmensweit gelebter Alltag.
Die ifm-Philosophie bündelt eine Vielzahl an Gedanken und Überlegungen des Unternehmens zu seinen Mitarbeitenden, Kunden, Partnern und Produkten gleichermaßen. Beispielsweise steht für ifm seit jeher fest, dass „die Mitarbeiter das größte Vermögen eines Unternehmens darstellen“ und bereits 1990 nahm der Umweltschutz für ifm eine wichtige Rolle ein, was sich im Leitsatz „ifm fordert und fördert umweltbewusste Entscheidungen und Verhaltensweisen“ verdichtet. Zwei starke Leitsätze, die Versprechen und Handlungsaufforderung gleichermaßen sind.
„Die ifm-Gruppe ist und wird immer ein moralisches Unternehmen sein, deswegen weigern wir uns, ifm-Produkte an den militärisch-industriellen Komplex zu liefern. Diesen auch in unserer Firmenphilosophie fest verankerten Grundsatz werden wir mit Sicherheit auch nicht vor dem Hintergrund des jetzigen Krieges, den das russische Regime gegen die Ukraine führt, ändern“, so Michael Marhofer, Vorstandsvorsitzender der ifm-Gruppe. „Aber zu einem moralischen Unternehmen gehört noch viel mehr: Vor allem gehört dazu, weder naiv zu sein noch wegzuschauen, wenn es anderen Menschen schlecht geht. Es gehört auch dazu, die Hintergründe einer Situation genau zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir haben uns bei Konflikten jeder Art immer so neutral wie möglich verhalten, doch angesichts der aktuellen Situation kann das nicht mehr der Weg der ifm-Gruppe sein.“
Mit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die ifm-Gruppe ihren Standort in Russland geschlossen. In Moskau sind noch Mitarbeiter*innen damit beschäftigt, Fragen zu beantworten und dafür zu sorgen, dass ifm den finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeitenden nachkommt. Alle anderen Mitarbeiter*innen sind ebenso wie in der Ukraine beurlaubt und erhalten weiter 100 % ihres Gehaltes. „Ebenso haben wir am 24.02.2022 entschieden, ab dem 25.02.2022 sämtliche Lieferungen nach Russland einzustellen, da wir mit allen Mitteln verhindern wollen, dass unsere Produkte als Ersatzteile Maschinen der russischen Industrie weiter einsatzfähig halten oder schlimmer noch, ohne dass wir das kontrollieren können, in Kriegsgerät verbaut werden“, so Marhofer weiter.
Den Lieferstopp werde man solange aufrechthalten, bis Frieden zwischen Russland und der Ukraine herrscht. „Notfalls, und auch das gehört zur Wahrheit dazu, werden wir unseren Standort in Russland final abwickeln. Die ifm-Gruppe wird lieber ihre Vermögenswerte in Russland verlieren, bevor wir solche Machenschaften, wenn auch nur indirekt, weiter unterstützen. Ich betone noch einmal: Wir sind ein moralisches Unternehmen, in dem Geldverdienen immer hinter der Moral stehen wird. Dabei ist uns klar, dass wir in einem Dilemma stecken. Einerseits wollen wir unsere Mitarbeitenden weltweit schützen, andererseits sind wir unter diesen Umständen gezwungen, unseren Standort zu schließen. Moral und Entschlossenheit lassen sich nicht teilen oder relativieren. Insofern werden wir für unsere Belegschaft so lange sorgen, wie es geht, ohne Russland zu beliefern.“
In den letzten Tagen habe sich gezeigt, dass der Zusammenhalt einer großen Gemeinschaft etwas erreichen kann: „Dieser Gemeinschaft wollen wir uns anschließen und erhoffen uns dies auch von unseren Partnern und Kunden“, so Marhofer.